EVM ist speziell in der Rüstungsindustrie in den USA ein MUSS. Das Department of Defense (DoD) vergibt jährlich Aufträge in dreistelliger Milliarden Dollar Höhe an die Rüstungsindustrie. Um diese Projekte möglichst unter Kontrolle zu halten hat das DoD schon vor Jahrzehnten die Anwendung von EVM forciert, um Kosten und Terminabweichung frühzeitig zu erkennen. Die Kostenüberschreitung bei den Projekten gingen seit den 90er Jahren deshalb stark zurück, der Aufwand für EVM speziell bei Projekten mit einem Budget über 50 Million Dollar ist dafür jedoch erheblich. Denn diese Projekte müssen alle 32 EVMs-Kriterien einhalten, umfassende Reports abliefern, ihre EVM-System validieren lassen und periodisch aufwändige Audits des DoD über sich ergehen lassen.
Kürzlich habe ich zwei Artikel gesehen, die beschreiben, wie strikt das DoD die Anwendung von EVM überwacht und bei Abweichungen von den Regeln Strafen verteilt. Das DoD hat gemäss US Navy Commander Bill Urban folgende Unternehmen gebüsst weil bei Audits festgestellt wurde, dass sie sich nicht vollständig an 32 EVMS Kriterien halten: Lockheed Martin, Northrop Grumman, AAI Textron, United Technologies Corps’ (UTC’s) Sikorsky, und Pratt & Whitney divisions. Das DoD wird bei all diesen Unternehmen wegen Verstössen gegen die 32 EVMS-Kriterien 2 bis 5% des Auftragswertes als Strafe zurückbehalten.
Interessant zu wissen ist, was das Militär in den USA kostet. Hier ein interessanter Link. Das DoD hatte im 2012 ein Budget von 683 Millarden Dollar, wobei davon 140 Milliarden für “Procurement”, 79 Milliarden für “Research, Development, Testing & Evaluation” und 23 Milliarden für “Military Construction” vorgesehen waren. Der grösste Teil dieser Ausgaben fliesst in Projekte der Rüstungsindustrie in den USA.
Hier die beiden Links zu den oben erwähnten Artikeln:
Pentagon penalises Pratt & Whitney for F-35 engine management deficiencies
Pentagon penalises six companies for accounting deficiencies