Vom Earned Value zum Earned Schedule

“Wie lange braucht das Projekt noch bis es fertig ist?“ Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Ein Blick auf den Projektplan und schon kennt man den Projekt-Endtermin. Da aber praktisch kein Projekt zum geplanten Zeitpunkt vollendet wird, ist diese Frage doch von grossem Interesse, insbesondere für den Auftraggeber sowie das Management.

Auf Fragen zu Terminen und dem Projekt-Enddatum haben bisher viele Projektleiter mit einem unguten Gefühl eine Antwort gegeben – obwohl sie Earned Value Management (EVM) angewendet haben. Denn viele wussten schon lange, dass der SPI und die SV keine zuverlässigen Kennzahlen sind. Deshalb haben sie sich für eine Antwort meistens mit aufwändigen Bottom-Up Schätzungen über den kritischen Pfad des Projektes beholfen.

Die zeitbasierte Anwendung von EVM-Kennzahlen

Da all diese Probleme vielen Anwendern von EVM schon länger bekannt waren und Mühe machte, entwickelt sich EVM hauptsächlich zu einem Kostenmanagement-Werkzeug. Wenn es um Termine ging war man fast immer auf Schätzungen der Projektleiter angewiesen. Es war der lang gehegte Wunsch der EVM-Anwender gleich zuverlässige Zeitplan-Analysen zu machen wie für Kosten. Mit dem „Earned Schedule“ Konzept wurde dafür eine zuverlässige Lösung entwickelt. Die zeitbasierte Anwendung von EVM-Kennzahlen ist nicht ganz neu. Schon Quentin Flemming und andere EVM-Spezialisten haben Ansätze dazu geliefert. Erst das „Earned Schedule“ Konzept, das im Sommer 2002 erarbeitet und zum ersten Mal im März 2003 publiziert wurde behandelte das Thema umfassend.

In meinem Buch über Earned Value Management finden Sie ein ausführliches Kapitel über das Earned Schedule Konzept, abgestimmt auf den Erkenntnissen von Walter Litke.

 

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