Wenn Sie Earned Value Management anwenden dann bewerten Sie Ihre Projektleistung mit folgenden Kennzahlen: SV, CV, SPI und CPI. Wenn Sie diese Kennzahlen während der Projektabwicklung anwenden, dann sollten Sie wissen, wie sich diese Verhalten, besonders gegen das Projektende, sonst erleben Sie unter Umständen einmal eine böse Überraschung.
In der folgenden Abbildung sehen Sie, dass die SV gegen das effektive Projektende immer kleiner wird und dann gegen „0“ konvergiert. Dies, weil der EV und der PV am Projektende immer den gleichen Wert annehmen. Aus diesem Grund ist der Wert der SV, zirka ab dem letzten Viertel der Projektdauer nicht mehr brauchbar. Die CV hingegen zeigt jederzeit, bis zum effektiven Projektende, die korrekte Kostenabweichung an. Die CV ist am Projektende nur in einem Fall „0“. Nämlich, wenn das Projekt zu den geplanten Kosten fertig gestellt wird – dies ist jedoch eher selten der Fall.
Nun schauen wir das Verhalten von SPI und CPI genauer an. In der folgenden Abbildung erkennen Sie, dass der SPI bei Projektende gegen „1.0“ konvergiert, obwohl das Projekt die Kosten erheblich überschritten hat. Auch in diesem Fall nimmt der EV und der PV am Projektende den gleichen Wert an und deshalb ist der Quotient von EV und PV „1“. Der CPI wird bei Projektende selten „1.0“ sein. Nur dann, wenn das Projekt zu den geplanten Kosten fertig gestellt wird.
Die Probleme mit der ungenügenden Zuverlässigkeit der SV und des SPI waren schon längere Zeit bekannt, wurden aber nie richtig angepackt. Erst mit dem „Earned Schedule“ Konzept, das im Sommer 2002 von Walter Lipke erarbeitet und zum ersten Mal im März 2003 publiziert wurde ist ein hoffnungsvoller, rechnerischer Lösungsansatz für die zeitbezogenen EVM-Kennzahlen gefunden worden.
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