Heute hat die Stanser Pilatus Flugzeugwerke AG in Genf das Modell seines neuen Businessjets PC-24 vorgestellt hat. Der zweistrahlige Düsenjet bietet Platz für bis zu zehn Personen. Er soll auch Naturpisten nutzen können. Ende 2014 soll das Flugzeug erstmals abheben.
Pilatus-Präsident Oscar Schwenk stellte sich den Fragen von Tagesanzeiger.ch. Wer soll den neuen PC-24 kaufen? Wie gross ist das Risiko dieses 400 bis 500 Million Franken Projektes?
Frage: Eine halbe Milliarde Franken Investitionen, damit gehen Sie ein hohes Risiko ein.
Oscar Schwenk: Jedes Unternehmen muss Risiken eingehen, sonst ist es bald weg vom Fenster. Wir sagen, dieses Risiko ist beherrschbar. Klar muss man auch mit Unwägbarkeiten rechnen, etwa wenn sich die Wirtschaftskrise weltweit verschärfen würde und niemand mehr Flieger kaufen kann. Aber wenn wir uns davor fürchten, können wir ja nichts mehr Neues machen.
Frage: Ihre Trainingsflugzeuge, die schon seit einiger Zeit in Ihrem Angebot sind, haben Ihnen immer mal wieder Kritik eingetragen. Ist der Entscheid für den PC-24 auch in diesem Licht zu sehen?
Oscar Schwenk: Die negativen Berichte haben die Medien produziert. Nein, das hat nichts damit zu tun. Wir sehen eine Marktchance und nehmen diese wahr. Im Übrigen geben uns die Gewinne aus den Trainingsflugzeugen die Möglichkeit, in neue Segmente vorzustossen und Neues auszuprobieren.
Zu dieser Story mit dem neuen Pilatus PC-24 Business-Jet passt auch ganz gut diese Aussage, die zwar schon einige Jahre alt ist:
Renaults’ Chefdesigner Le Quément zum gewagten Design der neuen Renault Oberklassenmodelle: “Natürlich gehen wir damit ein Risiko ein, aber ein noch grösseres Risiko wäre es, überhaupt kein Risiko einzugehen.”
Der Wille ein Risiko einzugehen, hängt also direkt von der Möglichkeit ab einen entsprechenden Nutzen daraus zu generieren. Wer keine Risiken eingeht steht definitiv still!
Welches Unternehmen ist erfolgreicher? Eines, das 100 risikoreiche Projekte durchführt oder ein anderes mit 100 risikoarmen Projekten? Risikoreiche Projekte haben normalerweise ein mehrfach größeres Gewinn- und Verlustpotenzial. Die Devise lautet: Das Gewinnpotenzial ausnutzen und das Verlustpotenzial reduzieren. Wenn das Management den Mut hat Risiken einzugehen, aber auch in einem frühen Projektstadium NEIN sagen kann und Projekte mit zu großen Risiken, oder zu kleinen Erfolgswahrscheinlichkeiten abbricht, dann ist das Gewinnpotenzial entsprechend hoch.