Im Artikel „Wenn Hacker die Kontrolle übernehmen“ (lesenswert) im Tagesanzeiger vom 31.1.2014 wird über die Gefahr berichtet, dass Hacker sich Steuerungssysteme von Kraftwerken bemächtigen. Der Bund bestätigt nun erstmals Vorfälle in der Schweiz. Der Sprecher des Stromnetzbetreibers Swissgrid glaubt nicht an grossflächigen Angriff: „Es kann passieren, dass es zu einem Kaskaden-Effekt kommt, sodass eine ganze Region ohne Strom dastehen würde», sagt Klaus. An einen grossflächigen Angriff (auf das Stromnetz) mag er jedoch nicht glauben, weil dies eine «sehr ausgefeilte Kenntnis aller Systeme» voraussetze.
Es besteht ein Risiko mit sehr hoher Auswirkung, aber man glaubt nicht so richtig daran – weil die Wahrscheinlichkeit, dass jemand so ausgefeilte Kenntnisse hat, nicht existiert. Ich kann hier nur sagen:„Expect the unexpected!“ Da kommt mir gerade der Amerikanische NSA (National Security Agency) in den Sinn. Wer hätte vor 12 Monaten gedacht, mit welchem immensen Wissen und Computersystemen der NSA in unsere Computersysteme eindringt und die ganze Welt abhört?
„An einen grossflächigen Angriff (auf das Stromnetz) mag er jedoch nicht glauben“. Wer nicht an ein Risiko glaubt, obwohl es besteht, nimmt es aus meiner Sicht nicht ernst und unternimmt nicht die notwendigen Massnahmen um das Risiko genauer zu verstehen und entsprechende Massnahmen zu definieren und umzusetzen. „Das ist aber weit her geholt!“ Kennen Sie diesen Ausspruch? Man kommuniziert bei einer Projektsitzung Bedenken (mögliche Risiken) und wird innerhalb von Sekunden von Kollegen abgekanzelt, nach dem Motto “Hey Kollege, bleib doch realistisch!
Nehmen Sie die Risiken ernst und wenn diese noch so utopische sind (Die Amerikaner könnten die ganze Welt abhören). Vor 12 Monaten noch Utopie, heute wissen wir es.
Ich empfehle der schweizerischen Swissgrid, glauben sie an das Risiko und nehmen sie es ernst, denn das Unerwartete wird früher oder später eintreffen.