Was tun, wenn Sie ein Risiko identifizieren oder eines eintritt? Wegsehen, sofort handeln oder lieber abwarten? Im Risikomanagement ist der wichtigste Schritt Risiken zu erkennen, aber der nächste Schritt ist ebenso wichtig – was Sie mit den Risiken machen. Das beste Risikoregister nützt wenig, wenn Sie für die Risiken keine klaren Bewältigungsstrategien festgelegen. Sie gehen stufenweise vor, von der systematischen Beseitigung von Ursachen bis zum schnellen “Feuerlöschen” im Notfall. Dieser Artikel zeigt die Bandbreite möglicher Reaktionen auf Risiken und gibt Ihnen praxisnahe Orientierung für den Ernstfall. Neugierig? Dann sofort weiterlesen.
Stufengerecht Massnahmen für Risiken definieren
Im Risikomanagement geht es nicht nur darum, Gefahren frühzeitig zu erkennen – entscheidend ist, wie Sie darauf reagieren. Sobald Sie ein Risiko identifiziert haben, stehen Ihnen verschiedene Handlungsoptionen offen. Diese reichen von der frühzeitigen Beseitigung der Ursachen über präventive Maßnahmen bis hin zum Eingreifen im akuten Schadensfall, wenn ein Risiko eintrifft.
Je nach Art, Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung eines Risikos müssen Sie unterschiedliche Strategien wählen – von ruhig und planvoll bis schnell und entschlossen. Nachfolgend zeige ich Ihnen die verschiedenen Reaktionsstufen, und wie Sie diese in der Praxis effektiv anwenden.
Vorsorge ist besser als heilen.“ Diese Aussage kennen Sie sicher aus dem Gesundheitswesen. Sie trifft auch auf Projekte zu. Leider ist die Vorsorge nicht immer die am meisten verwendete Strategie bei Projekten. Oft bleibt es beim Abwarten und Akzeptieren von Risiken, mit der Hoffnung, dass nichts passiert. Die folgende Aufzählung zeigt alle Stufen wie man auf Risiken reagieren kann: Vom Beseitigen der Grundursachen bis hin zum Feuerlöschen.
- Beseitigung von Grundursachen: Zustände identifizieren und eliminieren, die es Risiken überhaupt möglich machen zu existieren.
- Risiken eliminieren: Risiken systematisch identifizieren und analysieren sowie Vorbeugemassnahmen umsetzen, damit die Risiken keine Gelegenheit haben ein Problem zu werden.
- Risikoverminderung: Massnahmen planen, um die Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung von Risiken zu vermindern.
- Reagieren bei Risikoeintritt: Risiken nicht vermindern, jedoch mit einem Notfallplan schnell reagieren, wenn die identifizierten Risiken eintreten.
- Krisenmanagement: Feuerlöschen; Nicht erkannte, jedoch eingetretene Risiken behandeln, nachdem diese zum Problem geworden sind.
Auf welcher Stufe befinden Sie sich am meisten? Als Projektleiter werden Sie vermutlich mit allen Stufen konfrontiert. Sie können sich jedoch viel Geld, Sorgen und Ärger ersparen, wenn Sie sich frühzeitig mit den Risiken beschäftigen und diese kontinuierlich managen. Deshalb werden sich Ihre bevorzugten Hauptaktivitäten auf den Stufen 1 bis 3 befinden. Werden Sie nicht zum Feuerwehrmann!
Gehen Sie Risiken gezielt an
Risiken, die Ihr Projekt bedrohen können Sie nicht immer vermeiden – aber sie lassen sich gezielt angehen. Die Wahl der passenden Reaktionsstrategie ist dabei keine spontane Bauchentscheidung, sondern sollte auf einer fundierten Analyse basieren. Wer frühzeitig an den Ursachen ansetzt, kann viele Risiken entschärfen, bevor sie sich entfalten. Gleichzeitig ist es wichtig, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein – mit klaren Notfallplänen, Eskalationsstrategien und einem kühlen Kopf.
Die Fähigkeit, flexibel zwischen verschiedenen Reaktionsstufen zu wechseln – von präventiv bis reaktiv – ist ein zentraler Erfolgsfaktor im Risikomanagement.
Mit einem guten Risikomanagement erkennen Sie nicht nur Gefahren, sondern wissen auch, wann entschlossenes Handeln gefragt ist – und wann proaktive Prävention reicht.
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