Earned Value Berechnung bei Produkten von Lieferanten

Den Earned Value aufgrund von geleisteten Personenstunden zu rechnen ist relativ einfach. Wenn Sie Produkte, Material oder Dienstleistungen von Unterlieferanten einsetzten müssen Sie jedoch einiges beachten, damit die Earned Value Berechnung korrekt ist. Dieser Beitrag zeigt Ihnen was hier die Herausforderung ist.

Den Earned Value aufgrund von geleisteten Personenstunden zu rechnen ist relativ einfach. Einiges anspruchsvoller wird es, wenn Sie versuchen den Earned Value von Produkten zu berechnen, welche Sei bei Unterlieferanten einkaufen. Dies kann einfaches Lagermaterial, oder aber ein komplexes Hardwaresystem sein.
Alles, was im Projekt etwas kostet, wird bei der Berechnung des Earned Value zum Stichtag berücksichtigt bzw. bewertet. Häufig machen Produkte von Unterlieferanten einen großen Anteil des Projektbudgets aus, deshalb müssen auch diese Produkte genau bewertet werden. Die Messung der aktuellen Kosten von Material und Produkten von Lieferanten ist ein wenig aufwändiger, denn die aktuellen Kosten in der Buchhaltung unterstützen die Earned Value Berechnung nicht gemäss dem erarbeiteten Fortschritt des Projektes.
Die aktuellen Kosten in der Buchhaltung sind für die Earned Value Berechnung oft zu tief (unterbewertet) oder zu hoch (überbewertet). Der Grund dafür ist, dass der bezahlte Betrag zum Stichtag nicht dem erarbeiteten Wert des Arbeitspaketes entspricht. Das heisst, die Bestellung des Produktes beim Unterlieferanten, die Fertigung, die Lieferung, die Verwertung (z.B. Montage, Einbau) und die Bezahlung des Produktes finden zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt. Deshalb müssen ein paar Regeln definiert werden, damit eine korrekte Earned Value Berechnung möglich ist.

Korrekte Bewertung der Actual Cost

Wenn die Actual Cost nicht dem Projektfortschritt entsprechen, müssen sie tiefer bewertet werden:

  • für gemachte Zahlungen ohne erbrachte Leistung
  • für bezahltes Lagermaterial, welches noch nicht verbaut oder verbraucht wurde

Die Actual Cost sind zu tief und müssen höher bewertet werden:

  • für Abschlagszahlungen oder Rückbehalte
  • für Unterlieferantenleistungen, die erst bei Lieferung bezahlt werden

Bei der Projektplanung müssen Sie einen wichtigen Punkt beachten. Schauen Sie, dass Materialkosten oder gekaufte Produkte von Personalkosten sauber getrennt werden und separate Arbeitspakete bzw. Control Accounts erhalten. Material sollte aus den oben genannten Gründen auch getrennt von Personalstunden/-Kosten rapportiert werden.

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