Wie viel Aufwand für das Risikomanagement im Unternehmen oder bei Projekten ist sinnvoll? In meinem Projektalltag sehe ich oft, dass dem Risikomanagement zu wenig Beachtung geschenkt wird. Und wenn doch, dann weil man es machen muss, da es die Risikomanagement-Abteilung verlangt. Vor einiger Zeit habe ich ein interessantes Feedback eines Lesers meines Risikomanagement-Buches erhalten. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, was er über das Buch denkt, für wen er das Risikomanagement macht und wieviel Aufwand er einsetzten würde.
Für wen machen Sie das Risikomanagement?
Ich erhalte ab und zu Feedback zu meinen Büchern via E-Mail oder durch Rezensionen auf Amazon. Vor einiger Zeit hat ein Leser bei Amazon eine Rezension über mein Projekt-Risikomanagement-Buch geschrieben, die zusammengefasst etwa so lautet:
Der Autor hat zwar inhaltlich recht mit allem, nur bewegt er sich fernab der Realität. Definitiv niemand hat Zeit noch Lust (noch Budget!?), die einzelnen Schritte dieses RM in Projekten durchzuziehen. Man kann bspw. vier bis fünf der Schritte problemlos in einer einzigen Tabelle abbilden und trotzdem jede Revision zufrieden stellen.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Leser das Projekt-Risikomanagement verstanden hat, wenn er meint, alles in meinem Buch müsse man bei jedem Projekt umsetzen und man müsse das Risikomanagement für die Revision machen.
Für wen machen Sie eigentlich das Risikomanagement? Auch für die Revision, das Audit oder die Risikomanagement-Abteilung – oder machen Sie es, um Ihr Vorhaben möglichst vor Problemen zu bewahren?
Um die Erfolgswahrscheinlichkeit von Projekten zu erhöhen ist ein gewisser Aufwand für das Risikomanagement notwendig. Ich habe vor einiger Zeit bereits einen Artikel darüber geschrieben, wie viel Zeit und Geld man ins Risikomanagement bei Projekten investieren sollte.
Wenn Sie auch nur wenig Aufwand in das Risikomanagement bei Ihren Projekte einsetzten, die folgenden 10 Punkte sollten Sie beachten.
10 Punkte für ein gutes Risikomanagement
Sie müssen mein Buch nicht kaufen, aber wenn Sie diese 10 wichtigsten Punkte im Projekt-Risikomanagement ausführen, dann habe Sie schon sehr viel zur Sicherheit Ihres Projektes beigetragen:
- Schulen Sie zu Beginn des Projektes das Projektteam im Risikomanagement
- Involvieren Sie das ganze Projektteam in das Risikomanagement
- Führen Sie den Risikomanagement-Prozess nicht nur einmal durch, sondern periodisch
- Beschreiben Sie die Risiken im Ursache/Risiko/Auswirkung Format.
- Versuchen Sie auch Chancen zu identifizieren.
- Verwenden Sie verschiedene Methoden für die Risikoanalyse, wie Brainstorming-Sessions, Interviews und Checklisten.
- Beschreiben Sie Risiken und Maßnahmen detailliert.
- Überwachen Sie die Risiken und Maßnahmen periodisch – am besten wöchentlich an Projektstatus-Meetings und führen Sie periodisch Risikoreviews durch.
- Konzentrieren Sie sich auf die Top-5 Risiken. Verwenden Sie 70% der Zeit für die Top-5 Risiken und 30% der Zeit für die anderen 20 oder 50 Risiken.
- Sie müssen nicht viel Zeit für das Risikomanagement aufwenden, aber machen Sie es seriös und aus Überzeugung.
Wissen Sie, was das Wichtigste im Risikomanagement ist? Sie müssen es aus Überzeugung machen!
Fehlt ein Punkt in der Liste? Was finden Sie sonst noch wichtig? Ich freue mich auf Ihren Kommentar!
Wenn Sie aber trotzdem mehr über Risikomanagement bei Projekten erfahren wolle, dann helfen meine Bücher sicher weiter!